Kategorien
3. Methoden zu Reflexion und Perspektivwechsel

Visionsarbeit

Ziel

„Visionsarbeit“ ist eine effektive Methode zur kreativen und strukturierten Erarbeitung von Visionen und Ideen. Die Methode garantiert, dass die Zukunfts-und Traumbilder aller Teilnehmenden in das Ergebnis einfließen können und bewirkt so eine hohe Akzeptanz und Identifikation. Ziel ist es, alle individuellen Bilder von einer idealen Zukunft zusammenzuführen und für alle Beteiligten attraktiv, akzeptabel und gültig sein zu lassen.

Rahmen

  • bis zu drei Stunden (Zeit kann aber je nach Setting und Größe der Gruppe variieren)
  • beliebig
  • großer Raum, weiße Papierbögen, Stifte, ggf. Bastelmaterialien

Ablauf

  1. Bevor die Methode zur Anwendung kommt, sorgt die Leitung durch einen kurzen Input dafür, dass die Teilnehmenden ein gemeinsames Verständnis entwickeln im Hinblick auf die Frage, was Visionen überhaupt sind. Die Teilnehmenden müssen den Unterschied zwischen Zielen und Visionen kennen und sie sollen verstehen, dass es nicht allein um Gedanken, sondern vielmehr um die Verbindung von Gefühlen, Gedanken und Wünschen geht.
  2. Dann leitet der Leitung zur Visionsarbeit über.

Schritt 1: Die Kreativphase

  1. Die Teilnehmenden malen jetzt ihre Vision, z.B. von ihrer Traum-Kita.
  2. Die Aufgabe lautet: „Nehmen Sie sich bitte einige Blatt Papier und verschiedenfarbige Stifte/Wachsmalstifte. Suchen Sie sich einen ruhigen Platz. Bitte ‚fühlen Sie nach‘ und überlegen Sie sich … was Ihre Traum-Kita für Sie ausmacht, und wie sie idealerweise aussieht. Nehmen Sie sich dreißig Minuten Zeit, um dieses Bild oder auch mehrere Bilder mit den vorhandenen Stiften zu malen – nicht zeichnen! Kunst spielt dabei keine Rolle, wichtig sind Ihre inneren Bilder und Ideen. Die entscheidende Frage ist z.B.: Welche Vision haben Sie von Ihrer Traum-Kita?“
  3. Die Leitung sorgt dafür, dass die Teilnehmenden ungestört arbeiten können. Am Ende der Kreativphase werden die Bilder zusammengetragen und an eine Wand gehängt.

Schritt 2: Die Galeriephase

  1. So geht die gemeinsame Arbeit in die nächste Phase, die Galeriephase. Alle bekommen die Aufgabe, in der „Galerie“ umherzugehen, sich die Bilder in Ruhe anzuschauen und zu würdigen (ca. 15 Minuten).
  2. An jedem Bild bleibt ein:e Vertreter:in stehen und steht für Verständnisfragen zur Verfügung. Nachdem sich alle die Bilder einmal angeschaut haben, gibt es nochmal einen gemeinsamen Rundgang, bei dem Fragen beantwortet werden können.

Auswertung

Nach dem Galerierundgang finden sich die Teilnehmenden im Großplenum zusammen und einzelne Ideen können diskutiert, weitergesponnen und zu einer großen gemeinsamen Vision entwickelt werden.

Anwendung auf pädagogische Arbeit mit Kindern

Fantasiereisen, auch Traumreisen genannt, nehmen Kinder mit auf Entdeckungstour durch die eigene innere Vorstellungswelt. Durch das Erzählen von Fantasiegeschichten werden bildreiche Vorstellungen geweckt, mit deren Hilfe die Reisenden in einen Zustand der Ruhe und Entspannung finden.
Fantasiereisen fördern die Kreativität und Vorstellungskraft der Kinder und können einen gelungenen Einstieg zur tieferen Auseinandersetzung mit kindlich-relevanten Themen aller Art darstellen: von problembehafteten Themen wie beispielsweise dem Anderssein, Mobbing oder Versagensängsten bis hin zu vielfältigen Themen aus der kindlichen Lebenswelt: Freundschaft, Liebe, Fußball, Tiere oder Märchenwelten.

Durchführung einer Traumreise

Fantasiereisen für Kinder lassen sich einzeln oder in Gruppen durchführen. Wichtig ist es, dem Kind einen geschützten Raum zur Verfügung zu stellen, in dem es keine Störungen von außen fürchten muss und das Gefühl hat, sich fallen lassen zu können. Abdunkelung der Fenster, gedämpftes, warmes Licht, gute Luft und eine angenehme Temperatur tragen zur richtigen Atmosphäre bei. Die Kinder können es sich mit Kissen und Decken auf Matten bequem machen.

Einstimmung und Ausklang der Fantasiereise kannst du mit Ritualen begleiten, um den Kindern den Ausstieg aus dem Alltag sowie die Rückkehr zu erleichtern. Du kannst zum Beispiel einen Gong nutzen oder eine bestimmte Musik, die Beginn und Ende der Fantasiereise markiert. Entspannungsübungen und Atemtechniken helfen den Kindern insbesondere zu Beginn, in einen Zustand der Ruhe zu finden und ablenkende Gedanken hinter sich zu lassen.
Die Geschichte liest du am besten langsam und mit ruhiger, sanfter Stimme vor. Setze Betonungen und mache ruhig ab und zu Pausen. So haben die Kinder Zeit, sich tiefer auf die erlebten Bilder einzulassen und die Geschichte mit ihrer eigenen Fantasie anzureichern.

Lade das Kind anschließend ein, über die Bilder, Gedanken und Gefühle während der Fantasiereise zu sprechen, damit ihr euch über die Themen austauschen könnt.

Ihr könnt eine Traumreise auch schöpferisch-kreativ aufarbeiten. Zum Beispiel durch das Fortschreiben der Geschichte oder das Malen von Bildern. Auch darüber können Kinder das Erlebte verarbeiten. Wenn ihr regelmäßig Fantasiereisen macht, führt doch ein Traumreisen-Tagebuch, in dem ihr eure Erlebnisse festhaltet.

Quelle: Vgl. Visionsarbeit. Quelle: Armin Rohm (Hrsg.) Change-Tools. 2. Auflage 2007, S. 207-208
https://www.powerful-me.de/meditation/fantasiereisen-fuer-kinder/