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2. Teambuilding-Methoden

Flussüberquerung

Ziel


Mit dieser Übung wird eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und des Gruppengefühls angestrebt. Die Gruppe konzentriert sich auf die Aufgabe und ist angehalten, Ideen auszuhandeln, zu probieren und von Fehlern zu lernen. Das Ziel kann nur gemeinsam erreicht werden und funktioniert nicht ohne gegenseitige Unterstützung.

Rahmen/Material

  • bis 1 Stunde
  • ca. 20 Teilnehmende
  • min. zwei lange Seile
  • A4-Pappen, Teppichfliesen oder Schaumstoff-Sitzkissen als Inseln für jeden Teilnehmenden + min. drei zusätzliche Inseln
  • viel Platz draußen oder in einem großen Raum
  • ggf. Flipchart

Ablauf

  1. Aufgabe vorbereiten: Inseln in ausreichend Abstand voneinander im Raum verteilen – z.B. jeweils einen oder zwei große Schritte voneinander entfernt. Mit Seilen die Flussufer markieren.
  2. Gruppenaufgabe erläutern: Die Aufgabe ist für die gesamte Gruppe dann geschafft, wenn alle Personen von ihren Inseln auf das rettende Land gelangt sind bzw. es von einer Flussseite zur anderen geschafft haben. Dabei darf niemand ins Wasser fallen, das Wasser berühren. In diesem Fall muss die gesamte Gruppe noch einmal von vorne anfangen.
  3. Die teilnehmenden Menschen auf die ausgelegten Inseln verteilen oder allen Menschen eine Insel aushändigen und sie an einer Flussseite versammeln. Zwei bis drei zusätzliche Inseln auslegen.
  4. Regeln erläutern: Im Raum ist das Abstützen an Wänden, Stühlen oder Balken nicht erlaubt. Wenn das passiert oder jemand ins Wasser tritt, muss die Gruppe auf Anfang zurück. Zusätzlich kann die Regel eingeführt werden, dass die Inseln immer Kontakt zu einem Fuß oder einer Hand benötigen, da sie ansonsten davon schwimmen und für die Gruppe verloren sind. Zusätzlich ausliegende Inseln werden mit einer ersten Berührung ebenfalls „aktiviert“ und schwimmen bei Verlust des Kontaktes davon.
  5. Die Leitung überwacht die Einhaltung der Regeln und lässt Inseln davonschwimmen bzw. lässt die Gruppe wieder auf Anfang gehen, wenn sich jemand angelehnt hat. Hier ist auf eine gute Balance zwischen Herausforderung und Frustration zu achten, damit die Motivation erhalten bleibt. Zusätzlich kann die Leitung Unterstützung geben, wenn die Gruppe Schwierigkeiten hat, die Aufgabe gemeinsam zu lösen (z.B. kurzes Coaching: worauf kommt es an? Was wollt ihr versuchen? etc.)
  6. Feiern des Gruppenerfolgs und gemeinsame Auswertung: nach mehreren Versuchen hat die Gruppe das Bedürfnis, sich für den gemeinsamen Erfolg zu feiern mit Applaus. Es schließt sich eine Nachbereitung an, in dem gemeinsam auf einem Flipchart die Gelingensbedingungen gesammelt werden. Jede Person kann äußern, was sie persönlich eingebracht hat bzw. was sie an stärkenden Momenten bei anderen im Team beobachtet hat.

Variationen

Die Teamübung kann variiert werden:

  1. Beobachter:innen einsetzen: Einige aus der Gruppe werden zu Beobachter:innen und melden nach einer gewissen Zeit den anderen zurück, was sie beobachtet haben. Dies wird von der Gruppe aufgenommen und verarbeitet.
  2. Eine Person als „Leitung“ installieren: Eine Person bekommt die Aufgabe, die Gruppe zu koordinieren, um die Aufgabe zu schaffen.
  3. Material ändern: Ab dem Alter Klasse 6 kann man statt Sitzkissen oder Teppichfliesen auch Stühle nutzen. Die Herausforderung wird damit noch etwas größer.

Anwendung auf pädagogische Arbeit mit Kindern

Für Kinder kann die Aufgabe in einen größeren Rahmen oder eine Geschichte eingebettet werden. Es hat sich bewährt, diese Methode zum Beispiel in eine Schatzsuche oder Befreiung zu integrieren und mit anderen Spielen und Aufgaben zu verknüpfen, die die Gruppe nur als Team meistern kann. Das erzeugt eine größere innere Beteiligung und nutzt die Kreativität und Abenteuerlust der Kinder.

Quelle: Beratungsstelle Mobbing Help! des Caritas Regionalverbandes Halle e.V.

Flussüberquerung – ERICH ZIEGLER (teamentwickler.eu)