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5. Methoden zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung

Abstimmungsverfahren Konsensleiter

Ziel

Die Teilnehmenden wählen konsensfähige Lösungsmöglichkeiten für eine
anstehende Entscheidung aus.

Rahmen

  • 1-2 Stunden
  • max. 20 Teilnehmende
  • Flipchartpapier mit einer angedeuteten Leiter mit so vielen Stufen wie es Personen gibt, die an der Abstimmung teilnehmen

Ablauf

Alle gesammelten Lösungsmöglichkeiten für die anstehende Entscheidung sind
mittels Bilder oder Symbolen, deren jeweilige Bedeutung mit allen Beteiligten
besprochen wurde, auf Karten visualisiert. Die Karten liegen am unteren Ende der
Abstimmungsleiter.


Alle Beteiligten können nun einzeln jede Karte jeweils eine Leiterstufe
weiterlegen, wenn sie mit der darauf dargestellten Lösungsmöglichkeit
einverstanden sind. Die Person kennzeichnet dabei jeweils auf der Rückseite der
Karte, dass sie diesem Vorschlag bereits zugestimmt hat, indem sie zum Beispiel
ihren Namen drauf schreibt. So ist nachvollziehbar, wer einer Lösung bereits
zugestimmt hat und wer noch nicht.


Mit denjenigen, die noch nicht zugestimmt haben, können die anderen dann in
Verhandlung treten: „Was können wir tun, damit auch du diesem Vorschlag
zustimmen kannst?“ Am Ende finden sich auf der obersten Stufe der Leiter die
Lösungsmöglichkeiten, die in der Gruppe konsensfähig sind. Vorschläge, die es
nicht bis ganz nach oben geschafft haben, können von den Teilnehmenden
inhaltlich verändert und noch einmal ins Rennen geschickt werden. Diese neue
Karte startet dann wieder von unten. Sollte kein Vorschlag die oberste Stufe
erreichen, können die beteiligten ggf. im Konsens beschließen, dass der
Vorschlag mit den meisten Zustimmungen angenommen wird.

Auswertung

Im Nachgang kann der Prozess ausgewertet werden: Wie zufrieden seid ihr mit
dem Ergebnis? Wie empfandet ihr den Prozess?

 

Anwendung auf pädagogische Arbeit mit Kindern

Diese Methode ist mit Kindern gut durchführbar. Für die Vorschläge können
Symbole auf die Karten gebracht werden. Auf den Karten können die Kinder mit
eigenen Stempeln oder Symbolen „unterschreiben“, wenn sie dieser Lösung
zustimmen. Gut funktionieren auch unterschiedliche Stempel oder spezielle
Symbole (blauer, roter, grüner Kreis, Dreieck, Quadrat etc.).

Quelle:

Vgl. Technologie-Netzwerk Berlin 2006; Redlich/Elling 2000, zit. In: Hansen,
Knauer, Sturzenhecker: Partizipation in Kindertageseinrichtungen. So gelingt
Demokratiebildung mit Kindern! Verlag das netz, 2011.


Grundsätzliche Tipps zu Konsensverfahren
https://skillsforaction.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1584/2013/11/hando
ut_konsens.pdf