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5. Methoden zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung

Placemat-Methode (Platzdeckchen)

Ziel

Die Teilnehmenden lernen Aspekte eines Themas schriftlich zu artikulieren,
Beiträge von anderen Teilnehmenden zu beurteilen und gemeinsam
weiterzuentwickeln. Dadurch wird die kommunikative und kooperative
Kompetenzentwicklung gefördert.

Rahmen

  • 60-90 Minuten
  • ab 2 Gruppen mit je 4 Personen
  • Flipchart- oder Packpapier, ggf. DINA3-Papier. Ist nur DINA4-Papier verfügbar, dann Einzelblätter und ein Gruppenblatt.

Ablauf

Der Methodenname bezieht sich auf das verwendete Arbeitsmaterial, dem
Placemat (engl. place mat – Platzdeckchen). Die Idee ist, dass in einer
Kleingruppe (idealerweise vier Personen an einem Arbeitstisch) jede Person
zuerst für sich eine Frage beantwortet oder eine Aufgabe bearbeitet. Danach gibt
es einen Austausch in der Kleingruppe über die individuellen Ergebnisse. Dazu
liegt auf jedem Arbeitstisch ein Blatt mit vier individuellen Feldern und einem
Gruppenfeld (siehe Skizze oben).


Die Placemat-Methode ist in drei Arbeitsphasen gegliedert:

  1. Phase: Nachdenken
    Die erste Phase erfolgt in Stillarbeit, sodass jede:r Teilnehmende zu der
    Fragestellung eigene Überlegungen anstellt. Ihre Gedanken notieren
    die Teilnehmenden in ihr jeweiliges Feld. Es gibt also genau so viele
    Einzelfelder wie es Gruppenmitglieder gibt. Die Leitung legt eine Zeit
    fest, nach der die Einzelarbeit endet und der Gruppenaustausch
    beginnen soll. Wenn die Methode schon häufiger durchgeführt wurde,
    kann der Zeitpunkt des Phasenwechsels auch gruppenintern bestimmt
    werden.
  2. Phase: Austausch
    In der Gruppe werden anschließend die Gedanken aller Teilnehmenden
    zusammengetragen. Dazu stellt jede:r seine:ihre Notizen vor. Nach dem
    Austausch werden im Gemeinschaftsfeld die gesammelten Ergebnisse
    der Gruppe aufgeschrieben.
  3. Phase: Vorstellen
    Jede Gruppe stellt ihre im Gemeinschaftsfeld aufgeschriebenen
    Gruppenergebnisse im Plenum vor. Dabei können bedeutende
    Antworten auf die Fragestellung an der Tafel oder auf einem Plakat
    gesichert werden.

Auswertung

Nach der Ergebnisvorstellung kann ein Austausch darüber stattfinden und
bestimmte Ergebnisse aus den Gruppen für die gesamte Gruppe festgehalten
werden.

 

Anwendung auf pädagogische Arbeit mit Kindern

Diese Methode ist für Kinder begrenzt einsetzbar, da kommunikative Fähigkeiten
vorausgesetzt sind. Sie ist aber hilfreich in Meinungsbildungsprozessen, zu denen
jedes einzelne Kind eine Meinung entwickeln und diese mit anderen
austauschen soll. Einsetzbar sind statt Schrift auch Zeichnungen, Bilder, Collagen
oder Fotos. Mithilfe der Erzieher:innen können die Aushandlungsprozesse in
Kleingruppen und in der Großgruppe begleitet und dokumentiert werden. Hier
sind einfache Bildsprache und klar verständliche Moderation notwendig.

Quelle:

https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/uni_methode/placemat/

https://www.uni-bremen.de/fileadmin/user_upload/sites/studierwerkstatt/Placemat-Methode.pdf

https://www.hs-osnabrueck.de/fileadmin/HSOS/Homepages/LearningCenter/Dateien/Toolbox/Do